Der fliegende Tisch

Nach einem weiteren Umzug hatten wir erst einmal keinen passenden Platz mehr für den Waschtisch, leider. Aber wir hatten in unserem neuen Zuhause auch keine Garderobe. Wohl aber ein altes, ungenutztes Etagenbad im Eingangsbereich, in dem sich nur ein Heizkörper und eine alte Badewanne befanden.
Bei einem Brainstorming mit meiner Freundin kam diese auf die Idee, das Bad umzugestalten und den Waschtisch zu einer Garderobe umzufunktionieren.

Zuerst haben wir die alten gelben hässlichen Wandfliesen entfernt. Danach riss ich die alte, schwere Badewanne raus (der Schrotthändler hat sich gefreut). Als meine Freundin und ich den alten Teppich rausgerissen haben, entdeckten wir darunter wunderschöne alte, in Schachbrett-Muster verlegte rot-graue Bodenfliesen, die sich noch in einem erstaunlich guten Zustand befanden.

Da in diesem Zimmer lediglich eine Wandlampe, aber keine Deckenleuchte verbaut war, habe ich die Deckenpanelen abgeschraubt, die Decke mit Rigips verkleidet und eine neue Stromleitung für eine Deckenleuchte verlegt. Dabei entdeckte ich einen offenen Dachgiebel mit einem alten, aber inzwischen unbewohnten Wespennest (Gott sein Dank!). Das Nest ziert inzwischen als Deko unsere „Fairleih-Bar“.

Nach der Verkleidung der Decke habe ich alle vorhandenen Dübellöcher und Unregelmäßigkeiten in den Wänden verschlossen und verspachtelt. Dann den Raum mit zwei verschiedenen Tapeten im Stil der 50er Jahre tapeziert. Hier sei nur kurz erwähnt: das Haus selber ist Baujahr 1929. Den Heizkörper hatte ich ausgebaut und meine Freundin hatte ihn inzwischen abgeschliffen und neu lackiert.

Nach dem Tapezieren wurden die alten Bodenfliesen mit einer speziellen Fliesenpolitur auf Hochglanz gewienert. Dann kamen wir zum Projekt „neue Garderobe“ aus dem nicht mehr verwendeten Waschtisch.

Ich entfernte also das Waschbecken samt Abflussrohr vom Waschtisch, verschloss das dadurch entstandene Loch in der Deckplatte und hängte den Tisch kurzerhand knapp unter der Zimmerdecke mit passenden Schrauben und Dübeln an die Wand. Eine alte passende Messing-Kleiderstange schraubte ich vorne zwischen die Beine des Tischs. An die Seiten wurden noch alte Garderobenhaken montiert. Fertig war die Garderobe!
Durch ihre kleine Schublade bietet sie nun zusätzlich Stauraum für Handschuhe, auf der ehemaligen Tischplatte finden unsere Hüte Platz. Ein Schuhregal darunter, ein grandios verschnörkelter alter Spiegel, eine alte Milchkanne für Schirme sowie eine tolle alte Deckenlampe vom Flohmarkt runden den neu gestalteten Raum nun optisch ab.

Upcycling in der zweiten Runde

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